16/9/2024

Ein neuer Tag, ein neuer Produktionsplan

Einmal gut planen ist schwer, immer einen guten Plan haben noch viel mehr

Ein Thema mit Konfliktpotenzial

Die Erstellung eines guten Feinplans für die Produktion ist ein komplexes Thema mit Konfliktpotenzial. Bei der Planung müssen zum einen die Liefertermine und die Materialverfügbarkeit der Fertigungsaufträge berücksichtigt werden. Dieser Aspekt wird in der Regel gut durch das ERP-System unterstützt, das im Zuge des MRP-Laufs Stücklisten auflöst, Bestellungen generiert und eine Grobplanung durchführt, um die Liefertermine möglichst einzuhalten. Zum anderen muss im Produktionsplanungsprozess aber auch die Kapazität der Produktion berücksichtigt werden. Hier stellt sich die Frage: Auf welcher Maschine läuft der Auftrag und wann? Welches Personal mit welchen Fähigkeiten ist notwendig? Wann ist das notwendige Spezialwerkzeug frei und wann wird es für andere Fertigungsaufträge genutzt? Aus diesen Überlegungen ergeben sich komplexe Einschränkungen und Bedingungen, die berücksichtigt werden müssen, um einen ausführbaren Produktionsplan zu erstellen. Ohne die Unterstützung einer Software ist es kaum möglich, den Überblick zu behalten.

Die Optimierung des Plans: Eine große Herausforderung

Die nächste Herausforderung liegt darin, diesen Plan zu optimieren. Ein Produktionsplan soll nicht nur ausführbar sein, sondern auch KPIs wie Auslastung, Rüstzeiten und Liefertermintreue optimieren. Dazu ist es notwendig, eine gute Zuordnung von Fertigungsaufträgen auf Maschinen, Personal und Spezialwerkzeugen zu finden. Zusätzlich müssen optimale Reihenfolgen ermittelt werden, um kritische Engpässe bestmöglich auszulasten. Spätestens bei dieser Aufgabe ist zwingend der Einsatz einer Software für die optimierte Feinplanung notwendig. Schon einmalig einen guten Plan zu erstellen, ist daher eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch hier enden die Herausforderungen nicht: Ein einmalig erstellter, guter Plan hilft bei der Optimierung der Produktion nur wenig. Vielmehr ist es notwendig, zu jedem Zeitpunkt einen guten Plan zu haben. Das bedeutet: jederzeit muss schnell und gezielt auf Veränderungen reagiert werden.

Jeder Maschinenausfall und jede*r Mitarbeiter*in im Krankenstand erfordert eine Anpassung des Produktionsplans. Genauso, wenn Material kurzfristig nicht verfügbar ist oder ein Fertigungsauftrag deutlich länger dauert als ursprünglich erwartet. An einem Tag die Woche zu planen und dann die ganze Woche nach diesem Plan zu arbeiten wird kaum funktionieren. Dies führt zu Improvisation und Chaos auf dem Shopfloor. Und bei jeder Anpassung des Plans müssen alle Überlegungen berücksichtigt werden, die zur Erstellung eines einzelnen Plans notwendig sind! Das zeigt deutlich: Einmal gut planen ist schwer, immer einen guten Plan haben noch viel mehr! Eine Software für Feinplanung  muss von Grund auf so gedacht sein, dass Reaktionen durch Anpassungen am Plan schnell, effizient und gezielt möglich sind. Nur so kann die Feinplanung in der Produktion dauerhaft erfolgreich sein.

Was hilft wirkich?

Hier zeigt sich der Mehrwert des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) in der Feinplanung: Bei schnell zu treffenden Entscheidungen kann die KI den Menschen mit einer gezielten Identifikation und Untersuchung relevanter Anpassungsmöglichkeiten am Plan unterstützen. So können Anpassungen trotz der Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung trotzdem fundiert und zielgerichtet stattfinden. Die KI ermöglicht es, in Echtzeit auf Veränderungen zu reagieren und dabei die bestmöglichen Alternativen auszuwählen, was die Effizienz und Stabilität der Produktionsprozesse signifikant erhöht.